KFZ-Versicherungen werden teurer
Jahrelang konnten sich KFZ-Versicherungsnehmer beim Vertragsabschluss über fallende Preise freuen. Der hohe Konkurrenzdruck innerhalb der Branche zwang die Versicherungskonzerne bei der Preisgestaltung die Schmerzgrenze zu überschreiten und im Kampf um neue Kunden rote Zahlen zu riskieren. Milliardenverluste wurden dabei in den letzten Jahren billigend in Kauf genommen. 2011 zeichnet sich allerdings erstmals seit sieben Jahren eine Stabilisierung des Marktes ab. Die Versicherungskonzerne wollen die Branche deshalb in die Gewinnzone zurückführen und setzen dabei auch auf Beitragserhöhungen.
Verluste trotz steigender Beitragseinnahmen
Für die Versicherer hat sich der Verkauf von KFZ-Policen schon seit geraumer Zeit zum unrentablen Verlustgeschäft entwickelt. 2010 mussten die Versicherungsanbieter ein Defizit von 1,5 Milliarden Euro verkraften und auch für 2011 werden Verluste von 1,1 Milliarden Euro erwartet. Dennoch ist in der Branche von Entspannung die Rede, was auf das Ende des Preiskampfes zurückzuführen ist. Erstmals seit sieben Jahren werden wieder steigende Versicherungsbeiträge verzeichnet.
Für den Versicherungsnehmer bedeutet das laut einer Prognose des Branchenverbands GDV eine Erhöhung der Beiträge um durchschnittlich ein bis zwei Prozent. Betroffen seien sowohl Kasko- als auch Haftpflichtversicherte. Insgesamt könne die Branche deshalb auf Mehreinnahmen in Höhe von von 3,4 Prozent hoffen.
Mehrausgaben bei Schadensregulierung
Als problematisch wird dagegen laut GDV die Entwicklung der Schadensfälle angesehen. Insgesamt zeichne sich zwar ein stagnierendes Schadensniveau ab, die Ausgaben im Voll- und Teilkaskogeschäft würden dennoch jeweils um 4,5 Prozent und 2 Prozent steigen. Besonders hoch seien die Kosten für die Folgen von Steinschlägen durch Streugut. Allein für Glasersatz zahlen die Versicherungen mittlerweile pro Jahr mehr als eine Milliarde Euro.
Autor: Peter Zahn | Bildquelle: blogspot.com | Posted in Versicherung-News